Wenn es einen wirklich besonderen Rasen gibt, dann ist es der Fußballrasen. Er bildet die Bühne für große Erfolge und Dramen unserer Zeit und stellt gärtnerisch eine einzigartige Herausforderung dar: Er muss enormen Strapazen standhalten und den Fußballern eine perfekte Spielfläche bieten.
In den großen Stadien kümmern sich versierte Greenkeeper um diesen wertvollen Untergrund, während im Amateurbereich immer häufiger Kunstrasen eingesetzt wird. Doch auch Hybridrasen, ein Mix aus natürlichem Rasen und langen Kunststofffäden, ist auf dem Vormarsch. Diese Kombination sorgt für eine glatte Spielfläche und schnellen Wasserabfluss.
Im Vergleich zur klassischen Rasenpflege im Garten- und Landschaftsbau ist ein Fußballrasen also schon etwas Besonderes. Hier sind fünf überraschende Fakten, die einen Fußballrasen vom normalen Rasen unterscheiden. Hätten Sie’s gewusst?
Das macht den Fußballrasen so speziell:
Scherfestigkeit als entscheidender Qualitätsfaktor:
Die Scherfestigkeit des Rasens ist ein wichtiger Qualitätsparameter, der die Stabilität und Belastbarkeit der Spielfläche bestimmt.
Diese wird durch die Zusammensetzung des Bodens, den Feuchtigkeitsgehalt, die Wasserdurchlässigkeit und die Narbendichte beeinflusst.
Die Messung erfolgt nach einem definierten Verfahren, das sicherstellt, dass der Rasen den hohen Belastungen eines Fußballspiels standhält .
Bodenheizungspflicht
In der Bundesliga und 2. Bundesliga ist der Einbau einer Bodenheizung Pflicht, um die Rasenflächen auch bei frostigen Temperaturen bespielbar zu halten.
Die Heizung muss eine Regelwärmeleistung von 900 bis 1.200 kW erbringen, um die Frostfreiheit zu gewährleisten.
Dies ist entscheidend für die gleichbleibend hohe Qualität der Spielfläche, unabhängig von den klimatischen Bedingungen.
Mindestabstände der Rasenflächen
Die Spielfläche muss klare Sicherheitsabstände aufweisen:
Hinter den Torlinien mindestens 3 Meter (empfohlen 4 Meter) und neben den Seitenlinien mindestens 1,5 Meter (empfohlen 2 Meter).
Diese Abstände sind wichtig, um die Sicherheit der Spieler und eine ungestörte Spielführung zu gewährleisten .
Einheitliche Rasenmuster für bessere Sichtbarkeit:
Die Rasenmuster auf den Spielfeldern der Bundesliga und 2. Bundesliga sollen parallel zu den Torlinien angelegt sein.
Dies hilft den Schiedsrichterassistenten, Abseitspositionen besser zu erkennen und unterstützt die visuelle Klarheit des Spiels.
Diese Vorgabe sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild und optimiert die Spielbedingungen .
Messverfahren zur Oberflächenhärte:
Zur Messung der Oberflächenhärte wird der Clegg Impact Soil Tester verwendet, ein Gerät, das die Härte des Bodens in Gravitätseinheiten (Gm) misst.
Dieses Verfahren ermöglicht eine Vielzahl von Messungen in kurzer Zeit und stellt sicher, dass der Rasen nicht zu hart oder zu weich ist, was die Spielqualität und die Sicherheit der Spieler beeinflussen könnte.
Die Quelle dieser Daten sind übrigens die offiziellen Rasenempfehlungen der Deutschen Fußballliga, die Sie hier auch herunterladen können.
Und wo wir schon im Thema sind: Hier noch einmal…
10 spannende Zahlen rund um den Fußballrasen!
1. Jährliche Kosten für die Rasenpflege
Die Pflege eines Bundesliga-Fußballrasens kann jährlich bis zu 100.000 bis 300.000 Euro kosten. Dies beinhaltet Mähen, Bewässern, Düngen und spezielle Pflegemaßnahmen.
2. Wasserverbrauch
Ein durchschnittlicher Fußballplatz benötigt pro Jahr etwa 20.000 bis 25.000 Liter Wasser pro Tag während der Wachstumsperiode. Das entspricht dem Wasserverbrauch eines Einfamilienhauses über ein Jahr.
3. Mähfrequenz
In der Bundesliga wird der Rasen zwei- bis dreimal pro Woche gemäht. Das regelmäßige Mähen fördert die Dichte des Rasens und hält ihn in optimaler Spielkondition.
4. Lichtbedarf
Moderne Stadien nutzen spezielle Beleuchtungssysteme, um sicherzustellen, dass der Rasen auch bei schlechten Lichtverhältnissen genug Energie für die Photosynthese erhält. Diese Systeme können jährlich mehrere tausend Kilowattstunden verbrauchen.
5. Streifenmuster
Die charakteristischen Streifen auf dem Fußballrasen entstehen durch eine spezielle Mähtechnik, bei der die Halme in unterschiedliche Richtungen gebogen werden. Diese Muster sind nicht nur ästhetisch, sondern helfen auch den Spielern bei der Orientierung auf dem Feld. Die Mähmaschinen biegen die Halme in einer Höhe von etwa 20-25 Millimetern.
6. Ersatz von Rasenflächen
Ein stark beanspruchter Fußballplatz kann bis zu dreimal pro Saison teilweise oder vollständig neu verlegt werden. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Spielfläche in optimalem Zustand zu halten.
7. Temperaturregulierung
Der Boden eines Fußballstadions kann beheizt werden, um den Rasen vor Frost zu schützen und das Wachstum auch in den Wintermonaten zu gewährleisten. Die Heizungssysteme können Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius ausgleichen.
8. Rasenmischungen
Die Grasarten für Fußballrasen sind speziell gezüchtet. Eine gängige Mischung besteht aus etwa 70% Weidelgras und 30% Rotschwingel, die beide für ihre Strapazierfähigkeit und Regenerationsfähigkeit bekannt sind.
9. Belastbarkeit
Während eines Fußballspiels mit 22 Spielern und einem Ball wird der Rasen etwa 1200 Mal pro Spiel getreten. Das bedeutet, dass die Rasengräser eine extreme Belastung aushalten müssen, weshalb sie regelmäßig regeneriert werden müssen.
10. Rasensoden
Für die Verlegung eines neuen Fußballfeldes werden etwa 8.000 Quadratmeter Rasensoden benötigt. Diese Soden werden meist in speziellen Rasenfarmen gezüchtet und in perfekten Bahnen verlegt, um eine nahtlose Spielfläche zu schaffen.
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